Lange ist es her seit dem letzten Beitrag, mein Leben ist voll mit interessanten und manchmal anstrengenden Dingen; aber heute habe ich ein Interview in der Welt gelesen, das so dermaßen voll von Unsinn ist, von weiblichen Umerziehungsgedanken, dass es schon sehr schwer zu ertragen ist.
Das ganze Interview gibt es hier: http://www.welt.de/vermischtes/article153378433/Maenner-verbringen-zu-viel-Zeit-mit-Frauen.html
Ich erlaube mir einige Richtigstellungen aus der MGTOW-Perspektive, der geneigte Leser hat dann zwei Sichtweisen und kann sich seine eigene Meinung bilden. Der Aufhänger des Interviews ist, dass eine DumpfbackeTrainerin angeblich erkannt hat, dass Männer zwischen 40 und 55 ängstlich, unreif und ignorant sind und über diese FehleinschätzungMeinung darf die Dame dann ein bisschen plaudern.
Dieser Blogeintrag besteht immer aus Interviewer-Frage, Dummgeschwätz und MGTOW-Kommentar.
Die Welt: Woher kommt die männliche Unreife?
Szekely: Zwei Weltkriege haben die Männer sehr geschwächt. Sie waren verschwunden, abwesend, krank, sie überließen den Frauen das Feld. Da ist ein Gesellschaftsmuster entstanden: Idealisierung der Helden, zugleich begann die Abschaffung des Patriarchats. Es folgten Generationen, die vaterlos aufwuchsen. Die Männer flohen in die Arbeitswelt. Dadurch bekamen die Mütter einen viel zu großen Spielraum, gerade in Bezug auf Söhne. Eine Frau kann einen Mann nicht männlich erziehen.
Eine absolute Frechheit: Größenwahnsinnige Faschisten haben Millionen von Männern in den Krieg geschickt, diese wurden erschossen und schwerst verwundet – sie sind nicht „verschwunden“, sie waren nicht „krank“.
Die Männer „flohen“ auch nicht in die Arbeitswelt, sondern haben ein zerstörtes Europa wieder neu aufgebaut.
Die Welt: Kuscheln mit Söhnen schaffen Männer heute.
Szekely: Ja, und sie gehen samstags mit ihnen kicken. Doch sie sind konturenlos geworden. Manche meiner Klienten haben keine eigene Mailadresse. Das läuft über deren Frauen. Sie erzählen von einer Motorradtour vor 25 Jahren, von einer Bergtour mit Kumpels, und fangen an zu weinen, weil das damals so schön war. Wie traurig! Männer sollen sich überlegen: Wie will ich Mann sein? Dazu müssen sie reden. Auch miteinander!
Das sind verheiratete Männer ohne Privatleben! Die müssen noch in 25 Jahre alten Erinnerungen schwelgen, weil im Heute die Ehefrau Ihnen keinen Raum mehr gibt. Das Ehefraugezeter schaue ich mir an, wenn der Mann ihr eröffnet: „Ich kaufe mir jetzt eine Harley und gehe mit meinen Kumpels auf Tour“
Die Welt: Wenn ein Mann in Bedrängnis gerät, ist die klassische Reaktion: Mehr Intensität, mehr Aufwand, mehr sich-quälen.
Szekely: Leider. Es gibt ein Bild: man geht durch eine offene Tür, immer wieder. Beim hundertsten Mal ist die Tür zu. Wir alle rütteln an der Klinke. Obwohl wir sofort kapieren: die ist zu. Die Männer rütteln länger, sie treten nicht zurück, klären oft keine Alternativen.
Ja, logo! Von nix kommt nix. Eine Frau kann im Notfall immer in den „Mädchen-Modus“ zurückfallen und ein Mann wird ihr helfen, egal ob Reifenpanne oder gröberes Problem. Ein Mann muss sich selbst zu helfen wissen, und ein bisschen durchbeißen gehört dazu, raus aus der Komfortzone eben.
Die Welt: Was schlagen sie für Männer als Lösungen vor?
Szekely: In der Keimzelle Familie: Fangt an zu reden, stellt euch den Problemen. Gebt ehrliche Antworten auf die Frage, wie es euch geht. Wenn ihr Beziehungssorgen habt, hört auf, das Problem bei der Frau abzugeben, geht gemeinsam zu Paar-Therapeuten. Es ist wichtig, dass das funktioniert, Männer sind viel abhängiger von Beziehungen als Frauen.
Tief drinnen weiß jeder Versorger-Luschi-Ehemann („Beta“): Wenn ich nicht mehr funktioniere, dann sucht sich die Frau einen anderen – ich bin austauschbar. Insoferne sind Männer abhängiger von der aktuellen Beziehung, weil die Frauen viel lockerer den Lebenspartner ersetzen. In der Praxis sind natürlich die Frauen abhängig vom Versorger, ein MGTOW weiß das, ein „Beta“ nicht.
Die Welt: Und sonst?
Szekely: Aktiv über das eigene Männer-Bild nachdenken. Mehr Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen, Stresssymptome nicht bagatellisieren. Und mehr mit Männern unternehmen. Ich stelle fest, dass Männer jenseits ihrer Beziehungen sehr oft Zeit mit Frauen verbringen. Falsch.
Ehemänner würden gerne mehr mit Männern unternehmen, die eifersüchtigen Ehefrauen decken diese aber mit Garten-/Hausarbeit und sonstigen Ansprüchen ein. Ein Job, der eine Familie ernährt, ist ebenfalls zeitintensiv. Wir hatten die Sache schon, Stichwort „Motorradtour“. Wenn man sich Ehe, Kind und Hauskredit nicht antut, bleibt genug Zeit und Geld über. Wir reden also nicht über Männer, sondern über Ehemänner.
Die Welt: Drei Eigenschaften, die sie an Männern gut finden?
Szekely: Ich mag den fokussierten Blick von Männern, der fällt Frauen sehr schwer. Ich mag die Risikobereitschaft, so lange sie nicht mit dem Geld anderer spielen. Und dann die Verspieltheit.
Fokussierter Blick, haha – einfach eine Notwendigkeit. Wenn wir weibliche Prioritätensetzung hätten, wären wir auf dem Wohlstandsniveau von Nordkorea, ganz ohne jegliche Erbdiktatur. Dann streuen wir noch ein bisschen Kapitalismuskritik ein, man will ja ein Vorzeige-Gutmensch sein. Jeder Investor weiß, dass Chance und Risiko korrelieren und wenn ich jemanden Geld anvertraue und auf hohe Renditen aus bin, dann muss dieser auch mit dem Geld „anderer“ spielen – ich kann es ja auch bleiben lassen. Und der dritte Punkt „Verspieltheit“, das ist so ein bisschen von oben herab als ob Männer etwa Kleinkinder wären. Man könnte auch „Experimentierfreudigkeit“ sagen, das würde es genauso/besser treffen und erklären, warum >95% aller Erfinder männlich sind und warum wir in einer so frauenfeindlichenhochtechnisierten Gesellschaft leben.