Das meint zumindest ein Youtube-Video und ich habe mir die Mühe gemacht, die Argumente zu zerpflücken.
Ein 19jähriger hatte einen schlecht bezahlten Job und lebt im Keller seines Elternhauses. Er heiratet und plötzlich wird sein Leben großartig: Er hat Frau, Familie und Karriere. Lustigerweise wird als Veranschaulichung seines Loser-Daseins das Argument aufgeführt, er hätte nicht einmal Rechnungen gehabt, die er bezahlen hätte müssen… Ich weiß nicht, ist das nicht eigentlich ein erstrebenswerter Zustand? Da er sich nun um andere (Frau & Kinder) kümmern musste, handelte er: Er ging zur Armee und verdiente mehr, später wurde er gut verdienender Autoverkäufer.
Anhand dieses (möglicherweise erfundenen) Einzelfalls wird nun die Theorie aufgestellt, dass die Heirat einen Mann derart verändert, dass sich alles zum Positiven wendet – und das dies ohne Heirat nicht möglich sei.
Verheiratete Männer arbeiten härter und verdienen mehr Geld
Es schreit aus mir heraus: „Vielleicht weil sie müssen??“ Ich glaube sofort, dass Verheiratete mehr arbeiten, die Frage ist, ob sie das auch wollen und ob sie damit glücklich sind. Schließlich können Sie das Geld ja nur zu einem geringen Teil für sich selbst ausgeben. Hohes Einkommen bedeutet ja nicht zwingend hohes verfügbares Einkommen. Es wird auch erwähnt, dass Verheiratete 400 Stunden mehr im Jahr arbeiten. Wahrscheinlich ist das wohl der Grund, warum sie mehr bezahlt bekommen. 400 Stunden sind also pro Arbeitstag knapp 2 Stunden mehr, das ist schon ordentlich – ordentlich weniger Lebensqualität.
Verheiratete gehen weniger in Bars und mehr in die Kirche
Naja, American bullshit eben – also ich gehe lieber in die Bar als in die Kirche. Für mich ist das kein Argument für eine Hochzeit.
Verheiratete kündien seltener den Job wenn sie noch keinen anderen in Aussicht haben
Ja logo, sonst gibt’s zuhause Stunk bis Scheidung. Ein Mann ohne Anhang kann einfach drauf schei..en, wenn ihn der Job ankotzt, der verheiratete darf den Frust in sich hineinstopfen.
Die 4 Gründe:
1 – Heiraten verändert einen Mann
Ja – und der Hauptgrund für Scheidungen ist die Hochzeit. Heiraten zeigt einem Mann was Verantwortung bedeutet, er ändert seine Einstellung und erwirbt einen höheren Status in der Welt. Man könnte natürlich auch einfach MGTOW werden, das ändert die Einstellung auch und mit entsprechendem Selbstbewusstsein kommt auch der Status. Abgesehen davon ist einem als MGTOW der Status genau wurscht. Wenn man dem Status hinterherrennt, kriegt man ihn sowieso nicht.
2 – Verheiratete optimieren Ihr Einkommen
Ja, weil sie müssen, die armen Schweine. Wir alle wissen, dass die Traumjobs nicht die bestbezahlten sind. Niemand träumt von einem Job als Kanalräumer, Fremdenlegionär oder Bohrinselarbeiter.
3 – Firmen bevorzugen verheiratete Männer
Das stimmt. Als Arbeitgeber möchte ich einen Mann, der nicht mobil ist (und wegen eines besseren Angebots in die Schweiz zieht, sondern bleiben muss weil er hier Haus/Frau/Kind hat), möglichst mit langfristigem Immobilienkredit mit hohen Raten. Den kann ich ausbeuten. Dem geneigten Leser verrate ich noch etwas: Ein MGTOW ist flexibel und kann daher selbständig sein und ist nicht auf einen Arbeitgeber angewiesen. Durststrecken finanzieller Natur kann er verkraften. Und weil er sich auf seine eigenen Stärken konzentriert (und nicht, was seine Ehefrau ihm eigennützig einflüstert) wird er in seinem Job richtig gut sein und mehr verdienen als die angestellten Ehemänner seiner Abschlussklasse.
4 – Verheiratete profitieren von den Ratschlägen Ihrer Ehefrauen
Eine Frau heiratet, weil sie eine Absicherung und einen Versorger will. Ein Versorger soll dauerhaft ein Maximum an Kohle ranschaffen. Ob ihm sein Job gefällt oder ob er langfristig daran zu Grunde geht ist bei einem Nutzmenschen uninteressant. Der Ratschlag der Frau wird also nur kurzfristig das Einkommen optimieren ohne damit verbundene persönliche Nachteile für den Mann zu berücksichtigen – und ist damit nicht ganzheitlich und folglich wertlos. Im angeführten Beispiel „ermutigte“ die Frau den Mann dazu Berufssoldat zu werden: Traumatische Erfahrungen, schwere Verletzungen oder gar der Tod sind da nicht unrealistisch. Stellen wir uns einfach mal umgekehrt das Theater vor, ein Mann würde seine Ehefrau auffordern als Söldner in den Irak zu gehen, während er auf die Kinder aufpasst.
Aufgrund all dieser Argumente wundert sich PragerU im Video, warum statt wie noch 1960 (da waren es 72%) heutzutage nur mehr 49% aller Erwachsenen verheiratet sind. Ich wundere mich nicht.