Warum es keine männlichen Schlampen gibt (Gedanken zum „slut-shaming“)

Unter einer Schlampe versteht man landläufig eine Frau mit einer umfangreichen Zahl an Geschlechtspartnern im negativen Sinne – bei Männern gibt es diese Bezeichnung nicht, eine häufige Zahl an Geschlechtspartnern (sofern es sich nicht um Prostituierte handelt) ist sogar eine Art „Leistung“, der Mann ist als erfolgreich.

Feministinnen prangern diese Unterscheidung nach Geschlechtern zu Recht an und fordern, dass sexuelle Freiheit bei Frauen ebenfalls bewundernswert sein soll („slut-shaming“ soll geächtet werden, also sexuell stark aktive Frauen sollen nicht mehr abgewertet werden).

Die unterschiedliche Behandlung der Geschlechter in Bezug auf die Sexualpartner durch die Gesellschaft ist historisch (Feministinnen würden sagen: durch das Patriarchat) bedingt. Abgesehen von Geschlechtskrankheiten, deren Übertragung beide Geschlechter gleichermaßen gefährdet, liegt da Risiko beim Geschlechtsverkehr eindeutig bei der Frau: Sie kann schwanger werden und steht dann mit einem Kind da, der Erzeuger vertschüsst sich oder ist möglicherweise gar unbekannt („b’soffene Disco-Gschicht“). Das Risiko der Frau beim außerehelichen Sex muss also kompensiert werden (dazu kommt der geringer ausgeprägte Sexualtrieb) und in unserer Gesellschaft werden Risiken mit Geld bzw. geldwerten Vorteilen kompensiert. Darum gibt es Prostitution, das älteste Gewerbe der Welt.

Seit Erfindung der Pille vor mehr als 50 Jahren, die Verfügbarkeit von Kondomen und weiteren Verhütungsmitteln ist dieses Risiko der Schwangerschaft de facto nicht mehr gegeben (ausgenommen Ooops-Schwangerschaften welche aber andere Gründe haben). Rein der Logik folgend, müsste durch das geringere Risiko jetzt auch der zu zahlende Ausgleichsbetrag für die Risikokompensation geringer geworden sein – oder einfach ausgedrückt: Sex müsste für Männer billiger geworden sein (vergleiche Sex kostet Geld) – ist es aber nicht, wie kann das in einer Marktwirtschaft denn sein?

Dazu muss man etwas genauer hinschauen: Ursprünglich, also Ende der 60er, Anfang der 70er wurde Sex für Männer tatsächlich erschwinglicher/erreichbarer/billiger. Die freie Liebe, Make Love Not War, Kommunen, etc. – alles gab es: Die Frauen hatten Ihren Spaß, die Männer sowieso – alles war Flower-Power. Das funktionierte aber nur in Gesellschaften voller Kinderlosigkeit, sobald ein kleiner Schreihals auf der Welt ist, braucht dieser Versorgung – emotional, zeitlich und auch finanziell: Alpha fucks, Beta bucks (wobei damals in den Kommunen auch einige Beta temporär zum Stich gekommen sein werden, Drogen sei Dank).

Abgesehen davon: Männer waren und sind immer bereit für Sex Geld springen zu lassen (bzw. Aufwand zu treiben). Und damit schließt sich der Kreis, warum sexuell hyperaktive Frauen verächtlich als Schlampen bezeichnet werden:

Stell‘ dir vor du fährst an die Tankstelle, an der Zapfsäule hat jeder vorher für den Liter Diesel 1,10 EUR bezahlt (zumindest bist du dir ziemlich sicher, dass es so war, weil es schon immer so war) – jetzt kommst du dran und der Preis beträgt 5,50 EUR pro Liter. Je nach Charaktertyp wird sich der Tankstellenbesitzer einiges anhören müssen oder sogar Schläge bekommen. So verhält es sich mit den „Schlampen“: Diese waren mit vielen Männern im Bett, also offenbar leicht rumzukriegen – für wenig Geld und/oder Aufwand. Wenn es bei einem selbst auch so einfach wäre, dann hätte man einfach eine nette Vögelei, die Frau wäre eventuell „kein Mädchen von Traurigkeit“, aber keine Schlampe. Die wird sie erst, wenn bei einem selbst der geforderte Preis höher ist, als man es bei den vorherigen Partnern vermutet hätte, so wie bei der Tankstelle eben. Dann macht man seinem Frust Luft, in dem man die Dame beschimpft – kommt man zum Stich hat man diese Gedanken gar nicht.

Um dem Feminismus Rechnung zu tragen, bräuchten die Damen einfach nichts mehr für den Sex verlangen, dann würde sich diese Unterscheidung zwischen den Geschlechtern von selbst erledigen. Solange aber Frauen, immer noch eine Eroberung erwarten, Aufmerksamkeit in Form von Geschenken, Einladungen zu Essen, Ausflügen und Urlaub – kurzum: solange sie selbst für ein Missverhältnis zwischen den Geschlechtern sorgen, wird der Nebeneffekt, dass Frauen für ihre Sexualhistorie beurteilt werden, weiterhin bestehen bleiben. Aus Frauensicht ist es trotzdem ein guter Deal: Manche werden beschimpft, aber jede Frau kann für sexuelle Aktivität Geld oder geldwerte Vorteile erhalten.

Darum wird sich auch nichts in dieser Hinsicht ändern und der Kampf gegen das „slut-shaming“ ist im besten Falle nicht durchdacht und in der Realität einfach nur scheinheilig.

„Flirten ist Teil meiner Kultur/meines Erbes“ – „Was bedeutet das?“ – „Ihre Mutter war ebenfalls eine Schlampe“

3 Gedanken zu “Warum es keine männlichen Schlampen gibt (Gedanken zum „slut-shaming“)

  1. Es ist deutlich schwieriger für einen Mann eine kürzlich kennengelernte Frau dazu zu bekommen Sex mit ihm zu haben. I.d.R. holen sich Männer haufenweise Körbe ab, bevor sie dann auch mal Sex haben und/oder müssen erstmal ein paar Dates mit der Frau haben, bevor sie zum Sex bereit ist. Anders herum ist das nicht so. Männer wollen ja Sex und verlangen dafür auch keine Gegenleistung. Daher ist es für Frauen auch deutlich einfacher mit vielen Männern Sex zu haben. Und da es so einfach ist, ist es eben keine besondere Leistung.

    Ich bin auch dafür solche Frauen nicht als Schlampen zu bezeichnen, aber genauso bin ich dafür das Männer nicht kritisiert werden mit solchen Frauen zwar Sex zu haben, aber keine Beziehung zu wollen. Frauen wollen ja auch nicht kritisiert werden dafür das sie Männer abblitzen lassen wenn sie auf Dates nicht alles bezahlen.

    http://www.express.co.uk/life-style/life/640467/Rich-decline-date-men-earn-less-good-looking-dating

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  2. Dieses „Problem“ ist realtiv leicht zu umgehen mit einfachen Mathematik Kenntnissen.

    Für jede Frau gilt bei mir:

    Max. 500 Wörter in Social Media
    Max. 2 Abende (Dates)
    Max. 5 Euro (für ein Getränk oder Wein bei mir)
    Max. 20 Minuten Telefon

    So halten sich die Kosten in Form von Zeit und Geld gering. Eine Frau ansprechen geht überall und ohne Erwartungen gibt es auch keine „Körbe“. Diese Angst vor „Körben“ ist uns Männern eingetrichert, mehr nicht.

    Seit ich diese Formel anwende hat sich mein Leben komplett geändert. Keine „Date Tipps“ mehr, kein Frust, kein Gejaule, mehr Zeit, mehr Geld, mehr Sex für mich.

    Jede Frau die mehr „Investment“ fordert wird radikal aussortiert und auf allen Kanälen gesperrt, weil ändern tun sich solche zeit- und Geld intensiven Frauen nicht.

    Life is too short for stupid bitches!

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