Weibliche Hypergamie und männliches Sexualverhalten als Triebfedern des Kapitalismus

Bislang war ich immer der Meinung, dass der Kapitalismus deshalb über den Kommunismus gesiegt hat, weil die Gier (Kapitalismus) stärker ist als der Neid (Kommunismus).

Durch Zufall bin ich auf den lesenswerten Blog aufkreisch gestoßen und insbesondere auf den Eintrag Regulierte weibliche Sexualität als Anreizsystem.

Es behandelt die von Daniel Amneus aufgestellte Theorie, dass das Patriarchat die Grundlage für die gesellschaftliche Entwicklung und den Wohlstand ist. Vereinfacht ausgedrückt: Frauen wollen den besten (stärksten, reichsten, mächtigsten) Mann (Hypergamie) und Männer wollen Sex. Um diesen Sex zu bekommen, müssen sie also stark, reich und mächtig werden oder zumindest daran arbeiten.

Wenn viele Männer arbeiten, dann fällt auch etwas für die Gesellschaft (und jene an der Spitze derselben) ab.

Eine bestechende These. Und vor allem besser als meine Vermutung mit der Gier – der Sexualtrieb eines jungen Mannes ist sicher stärker als jede Form der Gier.

Der Kapitalismus hat diese beiden Verhaltensweisen (Männlicher Trieb und weibliche Hypergamie) optimal miteinander verknüpft. Ja selbst unser Sozialstaat (im Grunde kommunistischer Herkunft) baut darauf auf: Viele Männer strengen sich an, um eine Frau zu bekommen und aus Teilen derer Arbeit (=Steuern und Abgaben) wird der Sozialstaat finanziert.

Gleichzeitig ist das aber auch die Archillesferse unseres gesamtgesellschaftlichen Systems – es basiert ausschließlich auf der Motivation der Männer in der Arbeitswelt (und die zugrundeliegende Motivation ist die Aussicht auf Sex). Motivation ist laut Wikipedia „das Streben des Menschen nach Zielen oder wünschenswerten Zielobjekten“. Die Antriebslosigkeit von all jenen, die im Keller des Elternhauses lieber dem Computerspielen frönen (Herbivoren) ist also – sofern es um sich greift – nicht nur ein privates Problem, sondern auch eine Gefährdung der Gesellschaft und des Sozialsystems und darum von den Nutznießern des Sozialsystems als verachtenswert eingestuft.

Eine Motivation hat man aber nur, wenn das Ziel auch erreichbar ist, die Risiken abschätzbar sind und der notwendige Aufwand in Relation zum Ziel noch einigermaßen vernünftig erscheint.

Wenn wir uns also jetzt den Wunsch des Mannes nach Sex ansehen, dann erkennen wir folgende 3 Problemfelder:

Risiko

Die Beziehung zu einer Frau kann in ungewollter (von ihr möglicherweise geplanter?) Schwangerschaft, in Unterhaltsansprüchen oder in Falschbeschuldigung einer Vergewaltigung enden. Klar, das betrifft nur sehr wenige Frauen – aber das Risiko ist da und verändert dein Leben dauerhaft und unabänderlich und muss berücksichtigt werden.

Aufwand

Selbst eine durchschnittliche Landpomeranze erwartet heute ein umfangreiches Bespaßungsprogramm, bevor es im Bett zur Sache geht. Dieses Programm erfordert zeitlichen Aufwand, intellektuellen Aufwand (was könnte der Dame gefallen?) und vor allem monetären Aufwand. Dazu kommt, dass in sehr vielen Fällen der Aufwand trotzdem nicht zum Ziel führt. Wenn also deine „Rumkriegquote“ nur 20% ist (also jede fünfte Frau sich zu sexuellen Handlungen verführen lässt, die du vorher mit deinem Programm bespaßt hast), dann musst du auch den Aufwand der 80% dazurechnen; wenn du also pro Dame (sagen wir in je 2 Dates) insgesamt je 200 EUR investierst, dann hat dich das nach statistisch 5 Damen und einem „Erfolgserlebnis“ 1000 EUR gekostet. Wenn du jetzt vergleichst, was du mit den 1000 EUR hättest machen können und dann noch den Zeitaufwand dazurechnest… ich brauche wohl nicht weiter fortzufahren.

Erreichbarkeit des Ziels

Ein wesentlicher Punkt von Amneus ist auch die Regulierung der weiblichen Sexualität, die zum kapitalistischen und gesellschaftlichen Gesamterfolg als unabdingbare Voraussetzung genannt wird. Nur wenn eine Frau nur einen Mann haben darf, hat im Umkehrschluss auch jeder Mann eine Frau – das Ziel Sex ist also für jeden Mann prinzipiell erreichbar. Ein toller Mann (10 von 10 Punkten) wird sich da natürlich eine 10er Frau angeln können und ein 5er Mann nur die mittelmäßige 5er Frau – aber im Prinzip bekommt jede(r) das, was seinem/ihrem Level entspricht, eine gewisse Berechenbarkeit und Gerechtigkeit sozusagen.

Seit der sexuellen Befreiung der Frau ist deren Sexualität unreglementiert. Alle Frauen wollen daher das Maximum herausholen (Hypergamie gilt weiterhin) aber nur von den allerbesten Männern (Apex Fallacy). Die mittelmäßigen Teenager-Mädchen laufen also alle dem coolsten Typen hinterher und sind eher bereit, sich diesen mit anderen zu teilen, als sich für einen  mittelmäßigen Freund zu nehmen – die mittelmäßigen Männer bleiben also über bis sie dann im Alter von ca. 30 Jahren als Versorger wiederentdeckt (und benutzt) werden, weil der Alpha-Stecher schon belegt ist und die biologische Uhr den Kinderwunsch immer dringlicher macht.

Man könnte nun also die gewagte These aufstellen, dass mit der sexuellen Befreiung der Frau (60er Jahre) die nachfolgende Generation der Frauen durch deren Erziehung sich entsprechend gewandelt hat, also jene, die in den 70ern geboren wurden und dann in den 90ern herangewachsen waren. Jede Aktion hat auch eine Gegenreaktion zur Folge – ich spreche von der Reaktion der Männer auf dieses veränderte Verhalten der Frauen. Diese Reaktion wiederum fällt (vielleicht gerade deswegen?) zusammen mit dem beginnenden wirtschaftlichen Niedergang des Westens.

Provokativ aus Männersicht formuliert: Wozu soll man sich noch besonders im Beruf anstrengen und sich den Arsch aufreißen, wenn die Frauen sowieso nur dem coolen Alpha-Typen hinterherlaufen und an einem selbst kein Stück weit mehr interessiert sind als vorher, weil man halt einfach nur ein Betamann ist? MGTOW.

Ich liebe dich für immer und ewig bis etwas besseres daherkommt oder ich mich langweile.
Ich liebe dich für immer und ewig bis etwas besseres daherkommt oder ich mich langweile.

2 Gedanken zu “Weibliche Hypergamie und männliches Sexualverhalten als Triebfedern des Kapitalismus

  1. Ich würde noch einen vierten Punkt ergänzen:

    Das Vorhandensein von Alternativen. Gerade für die Herbivoren gibt es inzwischen massenhaft und problemlos Internetpornographie zum Runterladen um den Sexualtrieb zu befriedigen. Keinerlei Risiko, kostenlos, sofort verfügbar, anonym und diskret, Erfolgsquote = 100%. Was das rein sexuelle angeht brauchts eigentlich keine Frau mehr. Porno ist zwar nur ne künstliche Krücke, aber mit erheblich besseren Risiko-Aufwand zu Erfolgs Verhältnis.

    Das ist ein weiterer Unterschied zu den Wirtschaftswunderjahren, wo der Schmuddelkram gesellschaftlich extrem verpönt war, es wesentlich schwerer war dranzukommen, man in echte Schwierigkeiten kommen konnte wenn es rauskam daß man sowas konsumiert, und die Frauen damit automatisch eine erheblich stärkere Position auf den sexuellen Markt hatten.

    Es hat seinen Grund warum Feministinnen Pornographie verbieten lassen wollen. Nicht weil es ‚Frauen objektifiziert‘. Lol, haha. Um den Marktpreis zu manipulieren.

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  2. @RW: Interessanter Beitrag. Zum Thema Wirtschaftswunder gilt aus meiner Sicht: Ja, die Frauen waren sexuell gesehen in einer starken Position (auch wenn heute gesagt wird sie wären in den 50ern unterdrückt worden -das ist Propaganda-) aber diese Position wurde begrenzt dadurch dass es eben „zu viele“ Frauen gab. Durch die vielen im Krieg gefallenen Männer gab es zu wenig Männer in Deutschland und zu viele Frauen. Dadurch hatten die Männer eine bessere Auswahlmöglichkeit.
    Klar, alles war uriger und aufwändiger: Nix mit Internetdating, Sondern Tanzabend war angesagt. Und zum Vögeln musste man wegen Kuppeleiparagraf auch erstmal ein Örtchen finden.
    Aber soooo schlecht war es für Männer damals nicht.

    Dennoch können wir denke ich festhalten, dass die Frauen auch 1955 nicht unterdrückt wurden!

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