…meint EMMA, das Magazin von Alice Schwarzer, die sich schon mit Steuerhinterziehung und interessanten Auffassungen zum Kachelmann-Fall hervorgetan hat.
Ein lila Pudel beschreibt in seinem Artikel http://www.emma.de/artikel/die-wahrheit-im-zentrum-steht-der-schmerz-263689 eine Welt, in der Männer nur noch durch Ansehen von Vergewaltigungspornos sexuellen Genuss ziehen können. In dem durch diese Schweine errichteten Patriarchat muss die Frau von heute bestehen.
Um sein Weltbild zu untermauern, nimmt man 40 Frauen, die in einem Krisenzentrum für vergewaltigte und misshandelte Frauen arbeiten – also durchwegs mit Männern (bzw. Erzählungen über diese) zu tun haben, die nicht einen repräsentativen Querschnitt darstellen. Diesen zeigt man dann solche Vergewaltigungspornos und stellt mit Freude fest, dass diese nach 3 Stunden Dauerkonsum davon angeekelt sind. Nun macht man den gedanklichen Sprung, in dem man diese Pornos als Mainstream bezeichnet und behauptet, dass sich dies der Durchschnittsmann ansieht. Voilá – der Durchschnittsmann ist ein Schwein! Und diese Männer sind dann z.B. als Richter in einer patriarchalen Stellung, also fragt man rhetorisch: „Wenn eine Frau vor einen Richter tritt, der am Vorabend Sopornos IV gesehen hat, kann sie erwarten, dass er sie als vollwertigen Menschen wahrnimmt?“ Natürlich nicht, alles Schweine und ausbaden müssen es die Frauen.
Soweit die Schwurbel-Logik, der MGTOW-Blog hat zur Verifizierung der aufgestellten Behauptungen selbstlos die branchenweit anerkannte Aggregationswebsite PornHub besucht, um sich streng wissenschaftlich ein Bild von der Lage der männlichen Sexualphantasien zu machen. Durch die anonyme Nutzung sollte sich ein repräsentatives Bild ergeben: Die 5 verbreitetsten Kategorien sind Amateur, Teens, Hardcore, Große Titten und Brünette. Erst auf Platz 36 kommt „Harter Sex“, davor noch richtige Special-Interest wie Kleine Brüste oder Shemales. Auf Platz 13 kommen übrigens Schwulenpornos, wenn man jetzt annimmt dass sich ca. 10% der Männer vom eigenen Geschlecht angezogen fühlen (Quelle Wiki), dann müssen also deutlich weniger als 10% der Männer sich von den harten Pornos angezogen fühlen – keine Rede mehr davon, dass dies breiter Mainstream ist. Im Artikel hingegen wird das einfach behauptet, offenbar auch der psychologische Effekt der Projektion, denn der Autor schreibt wörtlich „Männer wie ich“. Er schaut sich also solche Pornos an, schämt sich dafür, dehnt das auf alle Männer aus und schleimt sich so in der Emma-Redaktion als geläutertes Schwein ein.
Unabhängig davon ist anzumerken, dass eine solche Phantasie ja noch lange nicht in die Tat umgesetzt werden muss oder auf alle Frauen projiziert werden muss (in Anlehnung an das Beispiel mit dem Richter): Nur weil mir eine üppige Oberweite gefällt, betrachte ich ja von der Natur weniger gesegnete Damen nicht als Untermenschen.
Es gibt vielleicht inzwischen mehr „seltsame“ Pornos, aber das ist einfach der kapitalistisch determinierten Differenzierung des Angebots geschuldet. Schließlich gibt es auch Pornos mit Kleinwüchsigen und da fällt mir beim besten Willen niemand ein, der das als Phantasie haben könnte, das ist eher Belustigung – siehe auch der „Erfolg“ von Sachsen-Paule.
Noch ein schönes Zitat ohne Quellenangabe „Sie geben pro Jahr allein in den USA zehn Milliarden Dollar für Pornografie aus.“. Die USA haben ca. 320 Millionen Einwohner, wenn wir jetzt seeehr großzügig annehmen, dass 150 Millionen Männer Pornokonsumenten sind, dann gibt jeder Mann vom Teenager bis zum Greis ca. 70 Dollar pro Jahr für Pornos aus. Das erscheint mir auch sehr hoch gegriffen bei der Vielzahl an frei verfügbaren Videos.
Auch wenn wir uns noch weiter selbstlos vertiefen wollen, so stellen wir fest, dass der beliebteste Pornostar eine gewisse Lisa-Ann ist (MILF nennt man sowas, nicht zu verwechseln mit der Islamischen Befreiungsfront), einer Mia Khalifa (muslimische Darstellerin mit viel Holz vor der Hütte) und Dillion Harper (so ein Teenage-Next-Door-Girl mit eigenartig zusammengewachsenen Brüsten). Die flexible Mia Malkova bringt es nur auf Rang 10. Auch hier fällt nach intensiver Studie auf, dass schmerzerfüllte Vergewaltigungspornos ganz und gar nicht Mainstream sind.
Lieber Robert Jensen (Auto bei EMMA): Meines Wissens gibt es keine einzige Pornodarstellerin, die zu ihrer Profession gezwungen wurde. Ökonomischer Zwang zählt nicht, der trifft auch Männer oder glauben Sie, dass Müllmann oder Kanalräumer Jobs sind, die aus Begeisterung ergriffen werden? In der Pornoindustrie kann eine attraktive junge Frau sehr schnell viel Geld verdienen. Sie kann jederzeit aufhören, sie kann jederzeit den Dreh abbrechen. Menschliche Sexualität ist vielfältig und ein Porno nur ein Abbild davon. Wir müssen das nicht alles verstehen, aber was zwei (oder mehr 🙂 Erwachsene in ihrem vollsten Einverständnis hinter verschlossenen Türen machen, geht niemanden etwas an. Nennt sich Eigenverantwortung (bei Linken ein wenig geschätzter Begriff) und Selbstbestimmung (das kommt sogar im Feminismus vor).

Allgemeiner Hinweis: Feministische Ansichten lassen sich IMMER mit einer stringenten Logik widerlegen.