Ein JA zur Liebe!

Es wird den Anhängern des MGTOW-Lifestyle oft vorgeworfen, einfach „keine abgekriegt zu haben“, also einfach unattraktiv für das andere Geschlecht zu sein und diese Unattraktivität mit der Propagierung eines Lifestyles kaschieren zu wollen.

Tatsächlich gibt es in amerikanischen Foren tatsächlich einige Männer, die noch nie eine Beziehung zu einer Frau hatten, teilweise sogar noch jungfräulich sind und sich selbst als MGTOWs bezeichnen.

In meinen Augen ist ein richtiger MGTOW nur ein Mann, der schon verliebt war, geliebt hat und in Beziehungen war. Was gibt es schöneres als die jugendliche Verliebtheit, das übermäßige Ausschütten von Endorphinen und das Träumen von der Angebeteten?

Biologisch gesehen schüttet unser Gehirn Glückshormone aus – ein chemischer Prozess findet statt, der uns zu emotionalen Hochs begleitet, ein wahrer Rausch. Doch nach jedem Rausch folgt auch ein Kater: Die Herzensdame ist nicht interessiert oder – noch schlimmer – entscheidet sich für einen Partner, der das Gegenteil von einem selbst ist. Doch Verbitterung kann nicht der Antrieb für den Start einer MGTOW-„Karriere“ ein.

Wenn wir älter werden, sehen wir Verliebtheit und Sexualität rationaler, die Hormone haben uns nicht mehr so im Griff wie noch in Teenagerzeiten. Wir bemerken, dass wir ähnliche Glücksgefühle auch bei einem guten Glas Wein an der Meeresküste, beim rasanten Motorradfahren oder beim Trampen durch die Welt erleben können – bei jedem ist es etwas Anderes, aber jeder kann eine Alternative für sich entdecken!

Der Hauptunterschied: Während wir uns bei der Verliebtheit den Endorphinrausch durch jemand anderen erzeugen lassen und uns daher von dieser Person abhängig machen (die das möglicherweise ausnutzen könnte), dosieren wir unseren Glücksschwall bei den Tätigkeiten selbst in Länge und Intensität.

Das menschliche Bedürfnis nach Glück und Zufriedenheit existiert, die Befriedigung durch eigenes Tun ist mittel- und langfristig die sicherste Variante und genau das ist MGTOW, wobei das M hier noch das Unwichtigste Wort der Abkürzung ist. Allerdings legen Frauen im Normalfall mehr Wert auf soziale Anerkennung, Freundschaften und Beziehungen – die Glücksgefühle durch das O in (M/W)GTOW funktioniert nicht so gut wie bei den meisten Männern.

Ein MGTOW kann selbstverständlich auch verliebt sein und lieben – aber eine gewisse Rest-Rationalität bleibt immer erhalten; er kann sich – negativ formuliert – nicht einfach so tief fallen lassen und berücksichtigt auch die eigenen Bedürfnisse, was ihn in den Augen vieler Frauen „unromantisch“ werden lässt. Ein Makel, mit dem es sich leben lässt, wenn man im Gegenzug dafür langfristige Zufriedenheit bekommt! Aber nur, wer jemals richtig verliebt war und in einer Beziehung war, kann entscheiden, was ihm wichtig und wichtiger ist.

Warum Männer immer glücklich sind