Warum das O der wichtigste Buchstabe in MGTOW ist

Journalisten müssen schreiben. Möglichst Dinge, die viele Leute lesen. Bezahlt werden Sie nach Wörtern. Da ist es ein Gebot der Zweckmäßigkeit, die Recherche kurz zu halten, denn die wird nicht bezahlt oder nur indirekt, solange es Interessantes zu Tage fördert. Wahrheit ist dabei nicht zwingend notwendig, manchmal sogar störend.

Darum werden MGTOWs üblicherweise als „Männer, die Frauen verachten/hassen/ablehnen/younameit“ dargestellt. Das ist eine klare, einfache Botschaft. Und zudem ist es noch eine aufmerksamkeitsheischende. Sind Männer laut Feminismus doch notgeile, schlechte Menschen, die ihrem Sexualtrieb alles andere unterordnen. Männer, die also Frauen … (bitte Wort einsetzen), sind also nicht normal, irgendwie gestört oder auch krank.

Dabei geht es bei MGTOW um ganz etwas anderes: Wir wollen einfach die Kontrolle über unser Leben behalten – inhaltlich und finanziell. Wenn wir eine Frau heiraten, mit ihr Kinder zeugen (in machen Ländern reicht auch schon der gemeinsame Wohnsitz), dann geben wir diese Rechte nachhaltig und lebenslang auf – zumindest besteht die Möglichkeit und wir können es nicht mehr kontrollieren. Das macht (mir) Angst – ich versuche nur Dinge zu machen, die ich bei Misserfolg oder Nichtgefallen wieder einfach (vom Auwand und von der finanziellen und bürokratischen Perspektive) rückgängig machen kann, also scheidet eine Vaterschaft und eine Ehe definitiv aus; aber nicht, weil ich Frauen nicht mag, es liegt einfach an unserem System und ich habe nicht die Lust und die Energie eine Revolution anzuzetteln, sondern verwende meine Lebensenergie lieber egoistisch, denn Kinder, denen ich eine bessere Welt hinterlassen könnte, habe ich sowieso nicht.

Natürlich wäre die Schlagzeile „Männer, die gerne selbstbestimmt leben“ weniger klickträchtig – schließlich nehmen wir nur etwas in Anspruch, was bei Frauen aus feminstischer Perspektive als ganz bewundernswert eingestuft wird. Wenn eine Frau keinen Mann haben will (Fisch-Fahrrad, eh schon wissen) oder keine Kinder – dann ist das ihr gutes Recht; ein solcher Mann handelt verantwortungslos, wird nicht erwachsen und ist selbstsüchtig – das ist zumindest die von oben verbreitete Meinung und zutiefst ungerecht und ablehnenswert: Wie kann das Recht auf Selbstbestimmung bzw. die moralische Bewertung dieses Rechts davon abhängig sein, mit welchem Geschlechtsteil ich geboren wurde?

Außerdem lassen sich MGTOWs nicht einfach in einem Satz zusammenfassen, da das O bestimmt, was der Einzelne nun mit seinem Leben anstellt und das kann die ganze Bandbreite menschlicher Existenz sein.

Frauen brauchen aus oben angeführten Gründen kein MGTOW, sie können in der westlichen Welt tun und lassen was sie wollen (dank der Emanzipation, NICHT des Feminismus), was auch gut so ist. Wir MGTOWs wollen nur diese Selbstverständlichkeit geschlechtsunabhängig auch für uns in Anspruch nehmen.

Englischer Humor, nicht sinnvoll ins Deutsche zu übersetzen...
Englischer Humor, nicht sinnvoll ins Deutsche zu übersetzen…