Frauen allein zuhaus im Internetz

Auf Alles Evolution gibt es einen Beitrag, wo Youtuberinnen (=sich wichtig nehmende Selbstdarstellerinnen, die über eine Kamera verfügen) von Ihren Erfahrungen berichten:

Es ist das übliche Wehklagen über die Bösartigkeit dieser Welt. Meine Damen: Das Leben ist kein Ponyhof, weder für Frauen noch für Männer. Wenn ihr Probleme habt, dann nicht weil ihr eine Frau seid, sondern weil die Welt nun mal kompliziert, schwierig oder positiv formuliert herausfordernd ist. Noch dazu sind diese Youtuberinnen mit einem landläufig als „attraktiv“ zu beschreibenden Aussehen ausgestattet, tendenziell haben es attraktive Frauen in jungen Jahren leichter, zumindest kenne ich niemanden, der da widersprechen würde (ansonsten bitte Kommentarfunktion benutzen).

Die Youtuberinnen fühlen sich sexualisiert – nun, das ist nunmal, was Männer von Frauen wollen: Sex. Umgekehrt wollen Frauen von Männern Versorgung und Aufmerksamkeit und bewerten Männer nach Macht & Status: Ich kann mich drüber aufregen (was die Welt nicht ändern wird) oder es zur Kenntnis nehmen und mein Handeln nach diesem Wissen ausrichten, um mein eigenes Leben zu optimieren (MGTOW).

Die Damen zeigen ausnahmslos mehr Haut als männliche Youtuber, eine davon war im Playboy – klar darf jede(r) sich so herrichten wie er/sie will, aber das dies gewisse Reaktionen provoziert, ist logisch. Das ist keine Täter-Opfer-Umkehr, dagegen verwehre ich mich! Aber wenn ich als Frau im Bikini durch die Straßen gehe, dann darf ich zwar erwarten, nicht betatscht zu werden, aber die schmutzigen Gedanken eines Passanten kann ich nicht verbieten. Wenn ich als Mann im Ferrari-Cabrio durch die Innenstadt fahre, darf ich mich auch nicht drüber beschweren, dass Damenbekanntschaften erwarten, dass ich die Rechnung bezahle.

Zum Umstand, dass unter den 200 Top-Channels in Youtube nur 20 weibliche Channels sind: Ein Video muss interessanten Inhalt bieten, der Youtuber muss interessante Ansichten vertreten und idealerweise auch Fachwissen haben (Special Interest), damit ich mir das Gelabere antue. Die meisten weiblichen Channels beschäftigen sich eben mit allgemeinen Belanglosigkeiten, wie man sie auch in einem Gespräch an der Bar finden kann. Es gibt für die weiblichen Channels viel mehr Konkurrenz im echten Leben: Wehklagen, Gelabere und Gossip gibt es im Überfluss in der Realität, da brauche ich kein Youtube. Und wenn ich mir eine Frau nur wegen Ihres Körpers ansehen will, dann soll sie bitte nicht reden und diese Inhalte gibt es auf anderen Seiten, die auch mit You… beginnen.

Auch die Beschwerde, dass man als Frau weniger Geld angeboten bekommt als Männer mit ähnlichen Subscriberzahlen/Views: Als Werbetreibender möchte ich mein Geld zielgerichtet einsetzen – ein Special-Interest-Channel bedeutet einfach einen besseren Return-on-Investment. So kann ich (zumeist Männer) in ihrem Spezialgebiet erreichen, was sonst sehr schwierig ist.

Bei all diesem Beklagen kann ich den Damen nur raten: Geht einen Schritt zurück und überlegt: Vielleicht hat es gar nichts mit eurem Geschlecht zu tun, sondern mit den Inhalten und dem Nutzen eurer Videos für die Zuseher? Das passiert aber nicht, stattdessen wird darüber gelabert, dass man irgendwann mal Mutter sein wird, dass man mit der Vagina Kinder in die Welt setzen kann. Sorry, aber geht’s noch? Das hat doch mit euren Auftritten in Youtubevideos nichts zu tun. Nehmt euch selbst nicht so wichtig, Selbstironie macht Menschen erst sympathisch.

Das Video schließt damit, dass alle negativen Kommentare darauf zurückzuführen sind, dass die Absender selbst unsicher sind und Probleme mit sich selbst haben. Der Gedanke, dass einfach jemand anderer Meinung ist oder dass man selbst mal falsch liegt, der kommt den Protagonistinnen einfach nicht. Selbstkritik zu üben ist wahre Stärke.

Ein Gedanke zu “Frauen allein zuhaus im Internetz

  1. Total aufmerksamkeitsgeil sein und dann rumjammern – einfach lächerlich und traurig diese falsche Social Media Welt in der viele leben.

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